Wie finde ich eine Wohnung? Diese Frage sorgt vor allem dann für Kopfzerbrechen, wenn ihr in Großstädten wie Berlin, Hamburg, München oder Frankfurt lebt oder gerade dort hinziehen möchtet. Hier kann die Suche nach einer neuen Wohnung ziemlich nervenaufreibend sein. Mieten sind vergleichsweise teuer, günstige Wohnungen sind auf dem Wohnungsmarkt rar und deshalb heiß umkämpft.
Die Chance, die günstige Traumwohnung im Lieblingsviertel zu ergattern, ist bei der großen Konkurrenz gering. Wie ihr dennoch eine neue Wohnung finden könnt, die zu euch passt, und was ihr beachten solltet, um eure Chancen zu steigern? Hier sind zwölf Wohnungssuche-Tipps. Wohnen auf Zeit
1. Betreibt Networking, um eine neue Wohnung zu finden
Wie sucht man eine Wohnung? Das ist eine gute Frage, die auch ihr euch sicher schon gestellt habt. Unser erster Wohnungssuche-Tipp lautet: Erzählt euren Freunden und vielleicht auch den Kollegen von eurem Vorhaben.
Die Chancen stehen meistens nicht schlecht, dass sie selbst umziehen oder jemand aus dem größeren Bekanntenkreis gerade umzieht und deshalb bald eine Wohnung frei wird. Auch in der Sportgruppe, im Chor oder im Schwimmverein gibt es immer jemanden, der jemanden kennt, der gerade umzieht und Nachmieter sucht.
2. Eine Wohnung finden über soziale Netzwerke
Nicht jedermanns Ding, dennoch eine Möglichkeit, die wir nicht unterschlagen möchten, um euch die Wohnungssuche zu erleichtern: Startet einen Aufruf auf den bekannten Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Instagram, sofern ihr angemeldet seid.
Dort können Freunde und Bekannte sehen, dass ihr gerade eine Wohnung sucht und eure kleine Anzeige mit weiteren Freunden teilen. Auch im WhatsApp-Status könnt ihr einen solchen Aufruf veröffentlichen. Das erhöht definitiv die Chancen bei der Wohnungssuche.
3. Wohnungssuche-Tipp: Anspruch auf Wohnberechtigungsschein checken
Einer der häufig unterschätzten Wohnungssuche-Tipps: Es kann sich lohnen, einmal den eigenen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein beziehungsweise §-5-Schein zu überprüfen. Dieser steht euch dann zu, wenn ihr mit eurem Gehalt unter einer örtlich festgelegten Einkommensgrenze liegt.3 Zimmerwohnung im Neubau ab sofort!
Der Schein berechtigt euch dazu, euch auch auf günstigere, öffentlich geförderte Sozialwohnungen zu bewerben, die nur Menschen mit Wohnberechtigungsschein vorbehalten sind. Sozialwohnung muss dabei aber nicht unbedingt gleich Plattenbausiedlung heißen. Mit etwas Glück findet ihr so auch eine günstige Neubauwohnung oder Altbauwohnung im Viertel eurer Wahl.
Tipp: In jedem Bundesland wird die Einkommensgrenze für den Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein unterschiedlich geregelt. Informationen dazu findet ihr zum Beispiel auf wohnberechtigungsschein.net.
4. In unbeliebteren Stadtteilen eine Wohnung finden
Wem eine Kündigungsfrist der aktuellen Wohnung im Nacken sitzt oder wer zum Berufsstart innerhalb weniger Wochen in eine neue Stadt umziehen muss, dem empfehlen wir, auch in den weniger populären Stadtteilen nach Mietwohnungen zu suchen. Hier tretet ihr gegen deutlich weniger Bewerber an, gegen die ihr euch durchsetzen müsst. Passende Immobilienanzeigen findet ihr direkt hier.
Kleines Trostpflaster: Auch wenn die nächste Wohnung vielleicht etwas außerhalb liegt, kann sie gut ans öffentliche Nahverkehrsnetz angebunden sein. So könnt ihr innerhalb weniger Minuten ins Stadtzentrum fahren und eurem Lieblingsviertel zumindest einen Besuch abstatten.
5. Wie finde ich eine Wohnung? Macht Kompromisse!
Der Bewerberansturm auf eine einzige Wohnung ist gerade in beliebten Vierteln oft so groß, dass sich bei offenen Besichtigungen teilweise 300 Meter lange Menschenschlangen bilden, so wie zuletzt in Hamburg. “Weil da alle wohnen wollen” sollte also besser nicht euer Suchkriterium Nummer eins bei der Wohnungssuche sein, denn so werdet ihr nur schwer eine neue Bleibe finden.
Muss es unbedingt das Szeneviertel sein? Oder der Südbalkon? Auch bezüglich der Wohnung solltet ihr vorab ein paar Fragen für euch klären, die eure Chancen auf eine Wohnung erhöhen können:
- Muss es die schicke Altbauwohnung sein oder ist ein Neubau auch eine Option?
- Wie viel Quadratmeter brauche ich zum Leben?
- Brauche ich unbedingt einen Balkon oder einen Garten?
- Ist ein innenliegendes Bad akzeptabel?
- Geht nur Holzboden oder kann es auch Laminat sein?
- Sind Wohnungen im 4. oder 5. Stock auch noch in Ordnung?
Je höher die Kompromissbereitschaft, desto größer die Chancen, eine neue Wohnung zu finden.

6. Wohnungssuche-Tipp: Kontaktiert die eigene Hausverwaltung
Auch eine kurze E-Mail an die Hausverwaltung kann einem Türen zu einer neuen Wohnung öffnen. Häufig verwalten diese gleich mehrere Häuser in unterschiedlichen Vierteln und haben dazu den Überblick, wo gerade jemand auszieht und wo eine Wohnung frei wird.
Auch für Hausverwaltungen ist es meist einfacher, die Wohnung an bereits bekannte Mieter weiterzugeben. Das verringert den bürokratischen Aufwand.
7. Wohnungstausch als Alternative bei der Wohnungssuche
Immer beliebter und häufiger auf eBay-Kleinanzeigen oder in Facebook-Gruppen zu sehen, sind Wohnungstausch-Angebote. Natürlich müssen dafür die Rahmenbedingungen stimmen und euer Vermieter muss euch die Erlaubnis erteilen, potentielle Nachmieter vorzuschlagen.
Ihr wohnt bereits in einer schönen Wohnung und euer Vermieter hat nichts dagegen, dass ihr Nachmieter vorschlagt? Dann steht einem Wohnungstausch-Angebot, das ihr über eBay-Kleinanzeigen oder Facebook inseriert, nichts mehr im Wege.
Tipp: Damit ihr nicht mit Tauschangeboten überrannt werdet, solltet ihr in eurer Anzeige auch schon ein paar wesentliche Eckdaten zu eurem Gesuch nennen (Größe, Lage, maximale Mietkosten).
8. Wie suche ich eine Wohnung? Richtet einen Suchauftrag ein
Gängige Suchportale bieten die Möglichkeit an, einen kostenlosen Suchauftrag anzulegen. Das erspart euch einerseits das ewige Scrollen durch Immobilien, die man sich eh nicht leisten kann und ihr werdet sofort per E-Mail benachrichtigt, sobald eine Wohnung im gewünschten Stadtteil und im preislichen Rahmen online gestellt wurde.
Ihr müsst also nicht den ganzen Tag von morgens bis abends auf “Website aktualisieren” klicken, um ja nichts zu verpassen. Auch bei wohnglueck.de könnt ihr einen Suchauftrag für die Wohnung einstellen.
Tipp: In der Regel könnt ihr auswählen, wie häufig ihr am Tag über neue eingestellte Wohnungen informiert werden möchtet. Wer dringend sucht, sollte den Suchagenten unbedingt stündlich, maximal aber auf alle drei Stunden stellen. Warum das wichtig ist, erfahrt ihr im nächsten Punkt.
Mittlerweile gibt es auch Anbieter, die nach der Tinder-Logik Mieter und Vermieter zusammenbringen. Breeze4me.de ist bislang nur in Berlin am Start, housy.de bietet seinen Service deutschlandweit an.

9. Vor der Wohnungssuche schon ein allgemeines Anschreiben verfassen
Die meisten Wohnungsanzeigen sind schneller wieder offline als man tippen und sich darauf bewerben kann. Hier kommt es oft auf wenige Minuten an. Um an dieser Stelle bei der Wohnungssuche kostbare Zeit zu gewinnen, verfasst am besten schon im Vorfeld ein allgemeines Anschreiben, bei dem ihr lediglich die Eckdaten austauschen müsst.
Ein heißer Tipp für eure Wohnungssuche: Laut einer aktuellen Analyse werden die meisten Wohnungsanzeigen am Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr veröffentlicht. Auch am Montag vor- und nachmittags sowie am Dienstag und Mittwoch um 11 Uhr habt ihr gute Chancen, ein passendes Inserat zu finden.
Eine Immobilienanzeige sagt euch zu? Folgende Punkte sollte euer kurzes Anschreiben enthalten:
- Korrekte Anrede wählen. Wenn ihr in der Anzeige den Namen des Ansprechpartners findet, unbedingt verwenden. Das ist persönlicher als “Sehr geehrte Damen und Herren” und zeigt, dass ihr die Anzeige gründlich gelesen habt.
- Immobilie nennen, an der ihr Interesse habt.
- Vollständige Kontaktdaten angeben. Am besten gebt ihr eine Handynummer und auch eine E-Mail-Adresse an. Falls mal ein Tippfehler passiert, gibt es zumindest noch eine weitere Kontaktmöglichkeit.
- Kurzes Motivationsschreiben verfassen. Macht auch Angaben zu den wesentlichen Punkten, die den Vermieter interessieren könnten (Gehalt, Beruf, Mietdauer). Geht aus eurer Berufsbezeichnung nicht genau hervor, was ihr arbeitet, erläutert kurz in einem Nebensatz eure Tätigkeit.
Tipp: Macht euch am besten schon im Vorfeld mit der Online-Bewerbungsmaske vertraut und überprüft, welche Daten ihr ausfüllen müsst.